Grenzgänger der Wissenschaft

Grenzgänger der Wissenschaft sind nicht etwa Forscher gewesen, die wissenschaftliche Standards missachteten. Aber sie verweigerten sich den Zwängen des naturalistischen Paradigmas. Dieses „Framing“, wie es im Hinblick auf die Massenmedien genannte wird, verengt den Blick auf einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit, der von außen her vorgegeben wird. Die hier dargestellten Wissenschaftler entsprachen einerseits den Normen wissenschaftlich methodischen Arbeitens, waren andererseits aber zugleich weitsichtig genug, die Konsequenzen ihrer Forschungen in einen generellen Rahmen zu stellen. Allen gemeinsam war ihre weltanschauliche Nachdenklichkeit, die im weitesten Sinn als spirituell bezeichnet werden kann. Das machte sie zu Grenzgängern.

Hinter der Materie

Hans Driesch und die Natur des Lebens

Die Frage nach der Natur des Lebens gehört zu den großen Themen der Philosophie und der Wissenschaften. Obgleich es seit einigen Jahrzehnten so aussieht, als könne das Leben weitgehend durch Physik und Chemie erklärt werden, ergänzt vielleicht durch Informations- und Systemtheorie, sind an solchen reduktionistischen Erklärungen immer wieder Zweifel aufgekommen. Lange schon gibt es eine Alternative zu diesem naturalistischen Ansatz, den so genannten Vitalismus. Für diesen stellt sich die spannenden Frage nach einem möglicherweise Physik und Chemie übersteigenden Bereich innerhalb des Lebendigen. Ohne die bedeutende Rolle materieller Faktoren zu leugnen, glaubt der Vitalismus, Organismen nicht ohne eine Art nicht-materielle Steuerung deuten zu können. Etwa im Hinblick auf die Morphogenese, aber insbesondere auf bewusste menschliche Handlungen, die sich einer Reduktion auf rein Materielles entziehen.
Der international bedeutendste Theoretiker des Neo-Vitalismus, Hans Driesch (gest. 1941), langjähriger experimenteller Biologe, Professor für Philosophie an der Universität Leipzig, hatte den Vitalismus im Detail begründet. Er gilt als der mit Abstand bedeutendste Vertreter dieses Ansatzes. Inwiefern Hans Driesch recht haben könnte und ob die Frage nach der Natur des Lebendigen noch einmal aufgenommen werden sollte, ist das Thema dieses Buches.

Das Buch ist eine Gemeinschaftsproduktion zusammen mit Dr. Stephan Krall und Dr. Michael Nahm.

Abenteuer Drogenmystik

Ekstasen zwischen Erleuchtung und Tod

Bestimmte psychoaktive Substanzen, etwa LSD, lösen veränderte Bewusstseinszustände aus, die alles in den Schatten stellen, was Menschen bis zu diesem Zeitpunkt erlebt haben. Diese Zustände kulminieren unter günstigen Umständen in mystischen Gipfelerfahrungen und verändern das Leben der Betroffenen nicht selten tiefgreifend. Im Untergrund hat sich eine weitverzweigte Szene entwickelt, in der psychoaktive Substanzen systematisch zur Innenschau und zur spirituellen Suche genutzt werden. Doch die psycholytische so genannte „echte Psychotherapie“ im Untergrund ist in eine Sackgasse geraten. Als eher fragwürdige Ideologie ist es in ihrem Rahmen zu Todesfällen, Traumatisierungen und schweren gesundheitlichen Schädigungen gekommen – ein Thema das innerhalb der Szene ängstlich gemieden, hier jedoch erstmals dokumentiert wird. Ohne Rücksicht auf Tabus und Scheuklappen versucht das Buch das positive Potential psychoaktiver Substanzen wieder freizuschaufeln. Anschaulich erzählt es die Forschungsgeschichte, berichtet darüber, was als Bewusstseinserweiterung erfahren wird und unternimmt es, den Kern psychedelischen Erlebens herauszuarbeiten. Was ist wissenschaftlich gesehen darüber bekannt? Wie sind derartige Zustände zu deuten und zu bewerten? Welches ist der Gewinn für Erkenntnis und Lebensführung? Wo aber liegen die Gefahren und Abwege? Der Autor – selbst jahrzehntelanger Teilnehmer und Beobachter der Untergrundszene – plädiert dafür, jenseits ideologischer Verstiegenheiten eigene Wege im Umgang mit psychoaktiven Substanzen zu finden.

Gehirnwäsche oder Heilverfahren

Erfahrungen mit drogengestützten Psychotherapien

Verbreitet werden illegale Psychotherapien mit Drogen durchgeführt. Das Verfahren ist nicht ohne Risiko, vor wenigen Jahren kam es zu Todesfällen. Als Journalist nahm der Autor selbst an einer langlaufenden Gruppentherapie teil, mit überraschenden Verwicklungen. Nach Abschluss dieser Recherchen wurde die fragliche Psychotherapeutin von einer Patientin vor Gericht gebracht. Zu Letzterer nahm der Autor Kontakt auf und protokollierte auch ihre Geschichte. Sie illustriert ebenfalls, wo die Abwege der „psycholytischen Therapie“ - eines sonst vielversprechenden Verfahrens - beginnen.

Perfect Body

Körperkult, Schlankheitswahn und Fitnessrummel

Körperkult ist 'in'. Ganze Geschäftszweige leben davon. Gleichzeitig wurde der Körper aber auch noch nie so sehr gehaßt. Er ist ein zentrales Symbol allgemeiner Selbstdarstellung und zugleich für viele ein Feind, den man unbewußt vernichten möchte. In der Eßstörung – Magersucht und Bulimie – zeigt sich dieses Paradoxon in deutlicher Zuspitzung. Körperkult und Körperhaß entsprechen einer Lebensweise, in welcher der Markt die Regie über das Verhalten der Menschen übernommen hat. Die Körper sind Produkte dieser Totalisierung des Marktprinzips und repräsentieren durch ihre Zurichtung dessen Imperative. Schlank-sein um jeden Preis ist nicht nur ein betriebswirtschaftliches Konzept, sondern auch eine den Individuen aufgenötigte Devise. Wer nicht mitstrampelt im Diätrummel und der Trimm-Dich-Tretmühle, mindert seine Marktchancen, entgeht aber auch der Gefahr, seinen Körper in eine Ware zu verwandeln und damit letztlich in ein Artefakt.

Wege aus der Schulmisere

Plädoyer für eine pädagogische und
bildungspolitische Wende

Das deutsche Schulsystem passt nicht in eine Demokratie mündiger Bürger. Es erzieht zu Desinteresse und Passivität. Es benachteiligt die sozial Unterprivilegierten, hält »bildungsferne Schichten« von der Bildung fern, erschwert den Kindern der Zuwanderer die Integration und behinderten Schülern die Inklusion. Es verschwendet Steuergelder und ist ineffektiv. Trotzdem wird es von Konservativen mit Zähnen und Klauen verteidigt. Integrative Schulformen wie die Gemeinschaftsschulen werden als »Einheitsschulen« denunziert; das eindeutige Votum der Fachwissenschaften für diesen Schultyp wird ignoriert. Das Buch bietet Argumente für die schulpolitische Debatte. Es fordert eine kopernikanische Wende in Schulpolitik und Schulpädagogik. Statt Schülerinnen und Schüler zu blockieren, muss die Lernfreude von Kindern und Jugendlichen aktiviert werden. Individualisiert sind die Stärken jedes Einzelnen zu fördern und das in gleichem Ausmaß für alle Kinder. Der Blick auf Erfolge reformorientierter Schulen und ins Ausland zeigt, was möglich ist.

In blinder Wut

Amoklauf und Schule

Jugendliche Amokläufe sind „Rituale“: schwarze Kleidung, Pumpgun, Kopfschüsse. Sie werden durch Medien vermittelt, durch Killerspiele eintrainiert. Die Täter üben „Rache“ für den Verlust von Bindungen in einer Gesellschaft, die in erster Linie auf das Gegeneinander setzt und dies nicht zuletzt an Bildungseinrichtungen. Waldrich analysiert den seelischen Zustand der Amokläufer sowie die sozialen Kontexte, aus denen heraus „school shootings“ verständlich werden.

Der Markt, der Mensch, die Schule

Selektionsmaschine oder demokratische Lerninstitution

Wirkliches Lernen scheint auf Schulen oft eher verhindert als gefördert zu werden. Je mehr sich die Bildungseinsrichtungen auf den Markt ausrichten, desto weniger Chancen bestehen, diesen Zustand zu ändern.

Von wegen weiße Weste

Das Ende der Moral in der Kommerz-Gesellschaft

Wo bloß der Gewinn zählt, sind Recht und Moral nur noch hinderlich. Das Buch zeigt, wie Wirtschaftskriminalität zum Normalverhalten wird.

Der kapitalistisch verfasste Markt als Steuerungsinstrument für so gut wie alles, was unser Leben ausmacht, bestimmt auch unsere Verhaltensweisen, die mehr denn je moralische Normen aushebeln. Das Buch zeigt, wie diese Situation entstanden ist und illustriert an einschlägigen Beispielen, wie Menschen handeln, die sich lediglich am ökonomischen Prinzip orientieren: größtmöglicher Gewinn bei kleinstmöglichem Einsatz.

Der Staat

Das deutsche Staatsdenken seit dem 18. Jahrhundert

Das Buch zeigt unter anderem das Ringen um den demokratischen Staatsgedanken innerhalb einer obrigkeitsstaatlichen deutschen Tradition. Großer Quellenanhang.

Der Demokratiebegriff der SED

Ein Vergleich zwischen der älteren deutschen Sozialdemokratie und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, mit einer Einführung von Iring Fetscher

Der marxistisch-leninistische Demokratiebegriff basierte auf der Vorstellung, das Glück der Menschen könne politisch und für alle verbindlich hergestellt werden. Man behauptete, über eine wissenschaftliche Weltanschauung zu verfügen, die zu diesem Glück führe. Die gesellschaftliche Entwicklung sollte sich daher an objektiven historischen Gesetzmäßigkeiten ausrichten, die durch die Führungsspitze der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) erkannt und umgesetzt wurden. Demokratie wurde auf diese Weise identisch mit Diktatur, ein Gedanke, der letztlich auf den französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau zurückgeht.

Esoterik für Einsteiger

Unter dem Begriff „Esoterik“ können gegenwärtige, aber auch alte und uralte Theorien und Praktiken verstanden werden, die stets „hinter“ den Lehren der offiziellen religiösen Organisationen eine Rolle spielten. In diesem sehr erfolgreichen Buch (Erstauflage 1990), das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, beschreibe ich sowohl die westlichen wie auch die östlichen esoterischen Traditionen. Deutlich habe ich auch die jeweiligen Gefahren und Abwege herausgestellt, denn hinter dem Begriff „Esoterik“ verbirgt sich auch manche Spinnerei. Heutige Esoterik betrachte ich als eine Form neuer Religiosität, die dem Bedürfnis vieler Menschen nach spiritueller Orientierung entgegenkommt. „Esoterik“ ist also ein sehr facettenreiches Phänomen, dem ich möglichst differenziert gerecht zu werden versuchte.